Schritt für Schritt und still und leise sollen den Berliner Kinder- und Jugendeinrichtungen ihre FÖRDERGELDER gestrichen werden – Ressourcen, DIE IHNEN GESETZLICH ZUSTEHEN, um die nachwachsenden Generationen in die Gesellschaft integrieren zu helfen.
Das ist fürwahr der Gipfel politischer Kurzsichtigkeit!
Was Familien längst nicht mehr leisten können und der Staat schon lange sträflich vernachlässigt, hatten in den vergangenen Jahrzehnten – oft schon mit minimaler Ausstattung und an der Grenze zur Selbstausbeutung – wenigstens die freien Träger noch aufrecht erhalten: ein vielfältiges außerschulisches Lern- und Freizeitangebot für die Erwachsenen der Zukunft.
Doch jetzt sollen selbst die bislang zugeteilten Förderkrümel noch weniger werden. Denn jeder Groschen wird gebraucht, um sich zumindest den Anschein zu geben, die in rasender Geschwindigkeit steigenden Kreditzinsen für die himmelhohe Haushaltsverschuldung noch bezahlen zu können.
Nach dem Motto „Nach uns die Sintflut!“ soll dafür denen ihr Geld weggenommen werden, die am wenigsten Medienmacht besitzen und damit auch am wenigsten öffentliche Aufmerksamkeit erzwingen können – auch wenn es ausgerechnet diejenigen sind, die doch später unsere Rente zahlen sollen.
Und tatsächlich gab es dann auch keine breite – und ja, warum nicht: solidarische – mediale Vorab-Information über die Demonstration „Jugend verschwindet“, zu der ein breites Bündnis von Trägern der Kinder- und Jugendarbeit für den vergangenen Freitag Nachmittag aufgerufen hatte.
Ich finde, das ist – neben der politischen Schande – auch ein Armutszeugnis für die lokalen Medien und verdeutlicht das Maß ihrer Heuchelei in der Berichterstattung; sind sie doch die ersten, die für höhere Auflagen- und Zuschauerzahlen ihre Titelseiten und Nachrichten-Überblicke mit Horrormeldungen über zunehmende „Verwahrlosung“, „Kriminalisierung“ und/oder „Radikalisierung“ der Jugend aufputzen und dann auch immer gleich erst mal gebetsmühlenartig nach härteren Bestrafungen rufen.
Deshalb noch einmal an dieser Stelle ein umso schallenderes „KEINE KÜRZUNGEN: KINDER UND JUGENDLICHE HABEN EIN RECHT AUF KOSTENLOSE BILDUNGSANGEBOTE!“ sowie der Aufruf des Bündnisses, die Kürzungsabsichten des Senats nicht hinzunehmen.
Die gemeinsame Botschaft der kleinen und großen, jungen und alten TeilnehmerInnen der Demo war jedenfalls deutlich: „Wir wollen für die Kinder und Jugendlichen wieder den Platz, der ihnen in dieser Gesellschaft gebührt!“
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