Auf die Finger geschaut …

Wenn wir schon genau hingucken, wohin unser Geld fließt (s. vorheriger Post), dann gleich richtig. Und ohne voreiliges Zurückzucken, weil das doch angeblich eine so „komplexe“ Angelegenheit sei. Denn da bin ich ganz buddhistisch und sage: „Weise Menschen sind in der Lage, die Komplexität eines Sachverhalts zu verstehen; die weisesten hingegen können hinter diese Komplexität schauen und die Einfachheit auf ihrer Rückseite finden.“

Dr. Dieter Petschow gehört zur Gruppe der „weisesten Menschen“ und er hat äußerst gründlich hinter die Komplexität des deutschen Finanzhaushalts mit seinen vielen Kassen geschaut. Das Ergebnis – eine Ver-
fassungsklage, die die RichterInnen zwecks Diskussion der darin enthaltenen harten Fakten an die Politike-
rInnen weitergeleitet haben – hat er schon 2005 öffentlich zugänglich gemacht.

Vor einer Woche war er mit den – aktualisierten – Zahlen erneut bei Udo Blum im Berliner Innovationskreis zu Gast. Wir ZuhörerInnen waren keine Finanzfachleute, aber die fundierte und trotzdem anschauliche und eindringliche Darstellung hat uns alle gepackt.

Ganz ehrlich: Eindeutiger kann man nicht vorrechnen, dass wir so nicht weiterwirtschaften können …

(aus: „+/- 0 Nichts!“ – Folie 54, Dr. Dieter Petschow, Präsentation v. 10.7.09)


An den Pranger!

Ich wünschte, das Lachen und die Freude (siehe vorheriger Post) wären fest als menschliche Grundrechte in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, aber vor allem in der UN-Kinderrechtskonvention verankert und darüber hinaus ein Pflicht-Unterrichtsfach im globalen Bildungssystem (gerade wo das so genannte „lifelong learning“ – „lebenslanges Lernen“ – zunehmend in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt wird).

Dann müsste es doch buchstäblich ein Kinderspiel werden, mit einer kollektiven Lachsalve schon präventiv all die Menschen zu Boden zu strecken, die es sich in den Kopf gesetzt haben, andere in Not und Elend zu stürzen und daraus noch Kapital für sich zu schlagen.

Und so eine Präventionsmaßnahme wäre dann doch wirklich viel humaner für alle Betroffenen, als wenn man z.B. gewissenlose, zynische Geschäftemacher/innen erst nach angerichtetem Unheil mit Schimpf und Schande und unter Konfiszierung ihres gesamten Vermögens für lange Jahre ins Gefängnis jagt – auf der Basis der bereits abgesegneten Rechte in Menschenrechts-Charta und Kinderrechts-Konvention.

Mal abgesehen davon, dass es kein Pochen auf Marktwirtschaft geben darf, wenn irgendwo auf der Welt Kinder, Frauen, Männer und Tiere unter Zwang und grausamen Bedingungen arbeiten sollen; hier kann und darf ich (als Bürger/in, als Konsument/in) immer das Recht in die eigenen Hände nehmen und etwas tun: nämlich die so produzierten Waren NICHT (MEHR) KAUFEN.

Diese Waren können uns überall begegnen, wie uns der Dokumentarfilm „Kindersklaven“ von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel zeigt: z.B. aus Indien kommend als glitzernde Geschenkartikel bei der Firma Hoff Interieur (Eigenwerbung: „Marktplatz der Welt“) oder – ebenfalls von dort – als Pflaster-steine auf dem Kölner Heumarkt und in einem Helios-Klinikum in Berlin; oder als irgendetwas anderes aus irgendeinem anderen Land … Fangen wir doch überhaupt an, genauer nachzufragen, wo etwas herkommt oder hergestellt wurde, was wir kaufen wollen.

Ein großes Dankeschön an Marcel Nakoinz für seinen gleich-namigen Artikel in der Juli-Ausgabe des Berliner „strassen-feger“. Und da nutze
ich gleich mal die Gelegenheit, um mich an dieser Stelle tief vor dem beispielhaften politjournalistischen Engagement in allen Berliner Obdachlosenzeitungen zu verneigen; mit scharfem Blick, treffsicheren Formulierungen und überhaupt einer hohen Professionalität haben sie die etablierten Tageszeitungen schon längst und weit hinter sich gelassen!


Zum Lachen – Acerca de la risa contagiosa


Im Laufe der Jahre habe ich den Projektnamen Das Fröhliche Brot oft verteidigen müssen, weil er vielen nicht „seriös“ genug erschien.

Er entstand 1995 aus einer spontanen Anregung meiner ehe-
maligen – kubanischen – Spanischlehrerin, weil doch ich selbst immer so fröhlich sei (VIELEN DANK ILEANA); später bin ich dann bei meinen Recherchen auf den Namen „alegría/Freude“ für die Süßigkeit aus Amaranth und Honig gestoßen und fand überhaupt, dass ein Brot zu Recht fröhlich sein dürfte, wenn es mit einem hochwertigen Powerkorn angereichert und mit einer erneuerbaren Energiequelle gebacken würde.


Und da
für den langen Umwandlungsprozess von Verhaltens-
weisen, wie sie das Projektkonzept anregt, der stärkste und nachhaltigste Motor die FREUDE ist, war für mich unumstößlich:
Das sollte sich dann auch im Namen widerspiegeln.

Meine Erfahrungen haben mir Recht gegeben: Wann und wo immer ich sage, dass meine Arbeit „Das Fröhliche Brot“ heißt, ist die erste Reaktion – ein Lächeln, das die Tür zu Kopf und Herz öffnet.

Für diejenigen, die ganz vergessen haben, wie machtvoll ansteckend (und gesund) Freude ist, der nachfolgende Film. VIELEN DANK ANJA für den wundervollen Tipp!!!

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En el transcurso de los años, bastante a menudo tuve que defender el título del proyecto: El Pan Alegre. A much@s no les pareció suficientemente „serio“.

Como nombre del proyecto había salido espontáneamente de la boca de aquella cubana que en el 1995 era mi profesora de español (MUCHAS GRACIAS ILEANA). Decía que por ser yo siempre tan alegre, mi proyecto debería llamarse así. Más adelante, durante mis investigaciones, supe que el dulce en base de amaranto y miel es llamado „alegría“; incluso pienso que con mucha razón un pan puede ser alegre ya que se enriquece con la harina de un cereal extremadamente potente, y se fabrica con una fuente de energía renovable.

Y cómo no, es la ALEGRÍA el motor más fuerte y duradero cuando se trata de un proceso de transformación de comportamientos como lo propone el concepto del proyecto. Esto -ahí estoy más que convencida-debe reflejarse en el nombre.

Mis experiencias me lo confirmaron: Siempre cuando digo que el proyecto se llama El Pan Alegre, la reacción de la gente es la misma – una sonrisa que da entrada al corazón y a la mente.

Para l@s que en el corre corre diario se olvidaron de lo poderosa y contagiosa que es la risa, les puse arriba la peliculita. MUCHAS GRACIAS ANJA por el aviso.


Apuntes sobre ecofeminismo

Tomé el siguiente artículo de la edición actual de la
revista „Hacia el Sur“, publicación de la ONG española ACSUR-Las Segovias.

Pueden descargar el artículo aquí.

Se lo presento porque siempre he considerado el llamado ecofeminismo un aspecto fundamental en las estrategias hacia la preservación de lo que nunca fue solo un medio ambiente, sino era, es y siempre será la madre ambiente (término adoptado de Frei Betto).

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NACHTRAG

Am 28.5.09 habe ich bei einer Veranstaltung der ASW (Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt) zu ihren Ehren
die 83jährige Inderin
Krishnammal Jagannathan kennengelernt;
mit diesem Post möchte ich gerne Eure Aufmerksamkeit auf

sie selbst und ihre Arbeit lenken. Ich bin tief berührt worden.



2008 ist sie zusammen mit ihrem Ehemann Sankaralingam mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) ausgezeichnet worden:
„… für zwei Lebenswerke, die der Umsetzung von Mahatma Gandhis Vision von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung gewidmet sind; dafür sind sie ‚die Seele Indiens‘ genannt worden …“ (aus der Begründung der Jury).

Mehr Text- sowie Tonmaterial auf Englisch

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Seit gestern ist die Schirmherrschaft
Dr. Hermann Scheers
für
El Pan Alegre / Das Fröhliche Brot amtlich
(s. Blogbeitrag vom 6.5.09):

Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an ihn im Namen
des Vorstands sowie aller Mitglieder
und Förderer.


Kuba 5 – Noch ein freudiges Treffen nach langer Zeit

Tito Armando Núñez Gudás ist sozusagen der „Vater“ der kuba-

nischen vegetarischen Küche. Zusammen mit Madelaine Vázquez Gálvez gründete er Anfang der 90er Jahre das Eco Restaurán

El Bambú im Botanischen Garten von Havanna, Grundstein für eine Kette vegetarischer Restaurants in Kuba.

Dort lernten wir uns auch 1997 kennen (El Bambú hatte wundervoll üppige Amaranth-Pflanzen) und wollten zusammen unter dem Dach des Restaurants das Konzept von El Pan Alegre/Das Fröhliche Brot umsetzen (was dann doch anders kam).

Als wundervollen Anlass für unser Wiedersehen nahmen wir ein Konzert seiner Nichte Niurka González Núñez, einer der wichtigsten zeitgenössischen Flötenvirtuosinnen Kubas, und haben sofort wieder Anknüpfungspunkte gefunden für weitere gemeinsame Projekte (nicht nur, weil er seine Deutschkenntnisse aus einem früheren Studium nie vergessen hat).

Gefragter Berater der Kulinarischen Gesellschaft Kubas und aller Projektwilligen in Sachen „Cocina natural/Natürlich kochen“, betreut er seit 2003 als Geschäftsführer sein drittes „Eco Restaurán“: das

El Romero im UNESCO-geschützten Naturreservat Las Terrazas in der Sierra del Rosario, an der Schnittstelle der beiden Provinzen Habana und Pinar del Río.

Entrevista español 1

Entrevista español 2

Interview english

Revista del Jardín Botánico Nacional 24(1-2): 17-22, 2003

(español/english)